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teilprojekte

Teilprojekte

Projektstandort FU Berlin | Universität Bielefeld

Am Berliner/Bielefelder Projektstandort werden regionale Unterschiede im Anrede- und Grußverhalten sowie in der Realisierung von Sprechakten in der synchronen mündlichen Kommunikation untersucht.

Teilprojekte 1 & 2


© Foto: Elspaß, Stephan & Robert Möller. 2003ff. Atlas zur deutschen Alltagssprache (AdA). mehr...

Das erste Berliner Teilprojekt nimmt die areale Variation auf formal-pragmatischer Ebene in den Blick und betrachtet das Anrede- und Grußverhalten von Sprecher:innen im deutschsprachigen Raum. Das zweite Berliner Teilprojekt konzentriert sich auf die areale Variation auf aktional-pragmatischer Ebene und fokussiert höflichkeitssensitive Sprechakte (wie z.B. Beschwerden oder Bitten). Beide Projekte erheben empirische Daten von Sprecher:innen und nutzen mehrere Forschungsmethoden. Dazu zählen Online-Befragungen wie auch die Dokumentation von natürlichen Sprachdaten in alltäglichen Situationen. Ziel ist es, das Kommunikationsverhalten der Sprecher:innen in verschiedene sprachliche Areale einzuordnen.

Projektstandort PLU Salzburg

Am Salzburger Projektstandort werden areale Unterschiede in der Verwendung von Routineformeln (wie z. B. Anrede- und Grußformeln), der Realisierung von Sprechakten sowie dem Partikelgebrauch in der schriftlichen Kommunikation untersucht.

Teilprojekt 3

Das dritte Teilprojekt konzentriert sich auf Online-Texte und untersucht sprachliche Muster bei der Formulierung von Beschwerden. Zu diesem Zweck werden negative Rezensionen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum analysiert und einem auch arealen Vergleich unterzogen. Dazu werden aus öffentlich zugänglichen Beschwerde-Portalen Beiträge ausgewählt, die sich eindeutig lokal zuordnen lassen und die in den Bewertungen einen oder maximal zwei Sterne enthalten. Mit quantitativen und qualitativen Methoden sollen kommunikative Muster in der Online-Beschwerdekommunikation ermittelt und insbesondere areale Unterschiede identifiziert werden.

Teilprojekt 4

Wie haben sich kommunikative Muster im Deutschen entwickelt, und welche arealen Besonderheiten und Unterschiede gab bzw. gibt es dabei? Gerade areal unterschiedliche Verhältnisse und Entwicklungen sind bisher nicht systematisch untersucht worden. Das Teilprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung kommunikativer Muster in der jüngeren Sprachgeschichte des Deutschen zu untersuchen. Um solche Muster zu identifizieren und analysieren, werden Korpora mit handschriftlichen Briefen herangezogen, die zwischen dem Beginn des 19. Jahrhunderts und der Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Die Untersuchungsgrundlage besteht folglich aus einer Vielzahl von Brieftexten, die in unterschiedlichen Kontexten entstanden sind. Sie reichen von Auswandererbriefen über Soldatenbriefe bis hin zu Patientenbriefen und Bittbriefen von Bergleuten sowie deren Angehörigen. Auf der Basis dieser Texte soll zum einen der Gebrauch von Routineformeln in informellen und formellen Kontexten sowie in Verbindung mit verschiedenen Schreibanlässen untersucht werden. Zum anderen wird die Verwendung ausgewählter Sprechakte (z. B. Bitten) sowie der Einsatz von Partikeln analysiert. Die mit quantitativen und qualitativen Methoden gewonnenen Erkenntnisse werden darüber hinaus mit zeitgenössischer Ratgeberliteratur (sog. „Briefstellern“) in Beziehung gesetzt, um festzustellen, ob sie einen Einfluss auf die schriftliche Kommunikation hatten und, wenn ja, wie sich dieser gestaltete.

Projektstandort Uni Zürich

Am Zürcher Standort wird auf der Basis von Zeitungsartikeln, Online-Kommentaren und Auszügen aus der Ratgeberliteratur untersucht, wie sich der Diskurs über kommunikative Unterschiede im deutschsprachigen Raum gestaltet.

Teilprojekt 5


© Foto: pixabay / congerdesign

Während empirische Untersuchungen zu kommunikativen Unterschieden im deutschsprachigen Raum noch immer ein Forschungsdesiderat darstellen, zeigt sich in der Öffentlichkeit ein starkes Interesse an diesem Thema (vgl. z. B. die zahlreichen Medienberichte). Im Fokus stehen dabei sowohl stereotypisierende Generalisierungen als auch Situationen, in denen kommunikative Konflikte häufig auftreten (z.B. in der Anrede). Im Zürcher Teilprojekt wird untersucht, wie sich dieser Diskurs mit Bezug auf Deutschland, Österreich und die deutschsprachige Schweiz gestaltet, wie also die diatopisch-pragmatische Variation aus metasprachlicher Perspektive wahrgenommen wird. Zu diesem Zweck wird ein schriftbasiertes Korpus erstellt und durch audiovisuelles Material von Radiosendungen und Talkshows ergänzt. Auf der Basis dieser Daten sollen mittels quantitativer und qualitativer Methoden rekurrente Themen und Argumentationsmuster identifiziert und analysiert werden. Zuletzt wird geprüft, wie sich die im Diskurs vorherrschenden Annahmen über kommunikative Muster in Relation zu den empirischen Analysen darstellen (vgl. Teilprojekte 1–3).

teilprojekte.txt · Last modified: 2023/09/25 18:45 by Tanja Ackermann